Langer Weg mit Long Covid: Wenn der Atem wegbleibt und der Puls rast
ProSieben
Was passieren kann, wenn Hochleistungssportler sich infizieren und unter Long Covid leiden, zeigen diese Beispiele.
"Ich steige langsam wieder ins Training ein und fühle mich soweit ganz gut. Es wird aber noch ein langer Weg bleiben." Kanutin Steffi Kriegerstein erkrankte vor fast einem Jahr im Dezember 2020 an Corona. Seitdem ging nicht viel bei der Olympia-Zweiten von Rio im Vierer-Kajak über 500 Meter. Long Covid. Keine Wettkämpfe, keine Spiele in Tokio. Den Sommer über half die 28 Jahre alte Dresdnerin stattdessen als Übungsleiterin im Verein.
Ein Beispiel. Es gibt weitere, manche sind bekannt, andere weniger, weil es nicht hochdekorierte Sportlerinnen und Sportler aus der ersten Reihe sind wie der ehemalige Ringer Frank Stäbler. Der dreimalige Weltmeister und zweimalige Europameister litt vor seiner Olympia-Teilnahme an Long Covid, hatte Probleme mit der Atmung. Nur mit Mühe arbeitete er sich wieder heran und gewann sogar Bronze in Tokio.
Grundsätzlich seien Leistungssportlerinnen und -sportler besser aufgestellt, sagt Professor Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule in Köln: Sie hätten in der Regel ein leistungsfähigeres Immunsystem, das besser mit Infekten umgehen könne. Übertragen auf die Covid-Situation, würde er einen Leistungssportler auch eher im Vorteil sehen, erklärte der 62-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Ein Leistungssportler merkt eher als ein Ottonormalverbraucher, dass in seinem Körper etwas nicht stimmt."