Lange verschollenes Klimt-Bild für 30 Millionen versteigert
n-tv
Mehr als 100 Jahre verschollen und innerhalb von zwei Minuten verkauft: In Wien kommt das "Bildnis der Fräulein Lieser" von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro unter den Hammer. Das Spätwerk ist damit das teuerste, je in Österreich versteigerte Kunstwerk.
Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt ist in Wien ohne großes Bietergefecht für 30 Millionen Euro versteigert worden. Das "Bildnis Fräulein Lieser" ging im Auktionshaus im Kinsky nicht einmal zwei Minuten nach dem Aufruf an eine Bieterin im Saal, die nach Angaben des Auktionshauses für einen Auftraggeber aus Hongkong das Werk ersteigerte.
Das 1917 entstandene Gemälde, das im Vorfeld auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt worden war, galt 100 Jahre als verschollen. Das Auktionshaus sprach von einer "grandiosen Wiederentdeckung". Allerdings hatten Medien in den Tagen vor der Auktion Fragen zur genauen Herkunft gestellt. Deshalb seien vier Interessenten kurzfristig abgesprungen, sagte Kinsky-Geschäftsführer Ernst Ploil im Sender "Puls 24".
Auktionator Michael Kovacek hatte bei 28 Millionen Euro begonnen, bekam aber insgesamt nur drei Gebote. Der Zuschlag bedeutet einen Auktionsrekord für Österreich. Bisher war das Gemälde "Der Mensch, der sich zwischen Tugenden und Lastern entscheiden muss" von Frans Francken II. das teuerste je in Österreich versteigerte Bild. Es war 2010 im Dorotheum für sieben Millionen Euro verkauft worden. Klimts Gemälde "Dame mit Fächer" hatte 2023 bei einer Auktion in London knapp 100 Millionen Euro erzielt.