
Landtag-Auftrag: Regierungsstudie zur Kinderkriminalität
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Die brutale Tötung einer Zwölfjährigen durch die Hand zweier weiterer minderjähriger Mädchen erschütterte Deutschland. Gewalt unter Kindern und Jugendlichen nimmt zu. Nun will NRW die Ursachen erforschen lassen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Mit den Stimmen aller Fraktionen hat das nordrhein-westfälische Parlament die Landesregierung beauftragt, die Ursachen steigender Kinder- und Jugendkriminalität erforschen zu lassen. Nicht nur die Anzahl der Fälle, sondern auch die Brutalität der Straftaten unter Minderjährigen habe zugenommen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Eine unabhängige wissenschaftliche Studie zu den Gründen sei sicher hilfreich, werde aber vermutlich keine eindeutigen Antworten liefern und könne auch der Politik keine Entscheidungen abnehmen, warnte er vor überzogenen Erwartungen.
Ein Anlass für die Initiative der Regierungsfraktionen war der gewaltsame Tod einer Zwölfjährigen im siegerländischen Freudenberg im vergangenen März, der das Land geschockt hat. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten gestanden, sie mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben.
Das sei vermutlich "ein extremer, besonderer Einzelfall" gewesen, sagte der Innenminister. Auch die Grünen-Abgeordnete Julia Höller betonte: "Tötungsdelikte unter Kinder sind extrem selten." Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität gehe es überwiegend um geringfügigere Delikte wie Diebstahl oder Sachbeschädigung. Nun sei zu klären, ob der erste Anstieg der bis 2021 noch absteigenden Fallzahlen "statistischer Ausreißer oder Trendumkehr" sei.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.