
Landrat: Offenhalten der Schulen falsches Signal
n-tv
Hohe Inzidenz und immer mehr Quarantänefälle an Schulen: Der Landrat des Südthüringer Kreises Hildburghausen stellt die Strategie der offenen Schulen in Frage. In einem Brief an das Bildungsministerium zeichnet er ein düsteres Bild.
Hildburghausen/Erfurt (dpa/th) - Der Landrat des von der Corona-Pandemie schwer betroffenen Landkreises Hildburghausen, Thomas Müller (CDU), hält den Schulbetrieb für kaum mehr möglich. Man nehme das Bestreben des Bildungsministeriums, die Schulen geöffnet zu halten, zur Kenntnis, halte es aber für ein "falsches Signal", schreibt Müller in einem Brief an das Bildungsministerium, den der Kreis am Donnerstag verbreitete. "Ehrlicherweise müssten Sie erkennen, dass ein ordentlicher Schulbetrieb unter diesen Umständen nicht mehr durchführbar ist", heißt es. Wenn die Schulen trotzdem offen gehalten werden sollten, müsse täglich getestet werden.
Müller liefert in dem Schreiben etliche Corona-Daten aus seinem Landkreis und schildert eine krisenhafte Situation: Die Inzidenz liege bei über 2000, im Schulbereich sollte es 429 Lehrer geben - 88 seien aber abwesend und damit rund 21 Prozent. Ein ähnliches Bild in den Kindergärten: Von 88 Erzieherinnen und Erziehern fehlen laut Müller 28, also fast ein Drittel.