Landlust pur mit Daniel Galmiche
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Die Stärken der französischen Küche sind beste frische Zutaten, regional und saisonal. Sternekoch Daniel Galmiche kombiniert das mit überraschend untypischen Beilagen und Gewürzen, und zwar auf eine so gekonnt einfache Weise, dass jede normale Haushaltsküche zum Gourmettempel avanciert.
Ich kann mich mal wieder kaum einkriegen vor Begeisterung! Dabei kommt dieses Buch des französischen Zwei-Sterne-Kochs Daniel Galmiche äußerlich bescheiden daher: kein Gold- oder Silberdruck auf dem Einband, kein fetziges Foto, dafür eine ansprechende Illustration; nicht riesig groß und dick, sondern eher im handlichen Format mit normalem Gewicht. Das alles aber harmoniert aufs Feinste mit dem Inhalt von Galmiches Buch "Französische Landküche", wobei das Werk keineswegs ein "Leichtgewicht" ist - das Buch hat immerhin 240 Seiten mit einer schieren Unmenge von Rezepten. Diese zauberhaften Illustrationen finden Sie übrigens auch im Innern des Buches. Sie verbildlichen das innige Gefühl der Landlust, die bei Daniel Galmiches Gerichten aufkommt. Selbstverständlich gibt’s auch Appetit machende Food-Fotos, nur nicht zu jedem Rezept. Der Platz wird gut genutzt, um möglichst viele Rezepte unterzubringen.
"Französische Landküche/Rezepte von den Feldern, Wäldern und Küsten" ist bei ars vivendi erschienen und seit Anfang August im Handel. Anfangs stolperte ich etwas über die Bezeichnung "französischstämmiger Sternekoch" für einen waschechten Franzosen, zu finden in diversen Veröffentlichungen. Der 1958 in Lure im Département Haute-Saône geborene und auch in dieser ostfranzösischen Region Franche-Comté aufgewachsene Galmiche ist ganz klar ein französischer Koch – er kocht allerdings nicht (mehr) typisch französisch. Aber was ist schon "typisch"? Seine Meriten verdiente er sich nach seiner Ausbildung in Frankreich nicht nur dort, sondern auch in England, Schottland, Singapur, Schweden, Portugal; er kochte in Abu Dhabi und Dubai, auf Malta und Mauritius.
Und so kommt es, dass Galmiches Kochstil fraglos französisch ist, sich seine Interpretation jedoch von den meisten seiner französischen Kollegen unterscheidet. Er kreiert leichte Gerichte mit mediterranen und asiatischen Einflüssen. Handwerkliche Techniken wie Trocknen, Räuchern und Sous-vide-garen werden zeitgemäß angewendet und zum Beispiel im vorliegenden Buch so gekonnt vereinfacht, dass sie jeder in einem normalen Haushalt anwenden kann – und zwar ohne sich teure Geräte anschaffen zu müssen.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.