Landkreis in Sachsen-Anhalt ruft Katastrophenfall aus
n-tv
Während die Pegel in Sachsen sinken, bleibt die Lage im Nachbarland Sachsen-Anhalt kritisch. Der Landkreis Mansfeld-Südharz ruft aufgrund der Wassermassen den Katastrophenfall aus. Auf der Elbe kentert ein Boot mit vier Menschen während einer Hilfsaktion.
Die Lage in den Hochwassergebieten im Süden Sachsen-Anhalts bleibt weiter kritisch. Der Landkreis Mansfeld-Südharz hat wegen des Hochwassers den Katastrophenfall festgestellt. Die Entscheidung sei durch die lange Dauer der Abwehrmaßnahmen gegen die Hochwasserlage begründet, teilte Landrat André Schröder mit. Die Talsperre Kelbra an der Landesgrenze zu Thüringen wird seit einigen Tagen kontrolliert abgelassen, weil sie drohte überzulaufen. Dadurch ist der Wasserstand der Helme stark angestiegen.
Am Donnerstagabend öffneten die Behörden einen Deich des Flusses, sodass das Wasser auf freie Felder in Richtung Thüringen ablaufen kann. Der Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Peter Kohl, bezeichnete die Situation als kritisch. Evakuierungen oder die Anforderung der Bundeswehr sind nach Angaben des Landkreises derzeit noch nicht geplant.
Die Wasserstände in einigen Flüssen stiegen durch Regenfälle in der vergangenen Nacht wieder an. Die schauerartigen Niederschläge seien stärker ausgefallen als zunächst prognostiziert, teilte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) mit. Weil die Böden bereits gesättigt seien, habe dies in einigen Bereichen zu ansteigenden Wasserständen geführt.