Landesregierung zahlt Millionensummen für externe Berater
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Intel-Ansiedlung, Atommüll-Endlager, neuer Betreiber im Schienennetz: Für viele Entscheidungen hat sich die Landesregierung Rat von Beratern geholt. Die Linke spricht von Wildwuchs.
Magdeburg (dpa/sa) - Die schwarz-rot-gelbe Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat seit 2022 mindestens 6,3 Millionen Euro für externe Beratungen ausgegeben. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" (Wochenendausgabe) berichtet, wurden 160 Beraterverträge unterzeichnet, die teils über mehrere Jahre laufen. Die Zeitung bezieht sich auf Antworten des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Landtags-Fraktion der Linken, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Fraktionschefin Eva von Angern kritisierte die Beratungen als "Wildwuchs bei der Vergabe externer Dienstleistungen".
Unter anderem das Umweltministerium habe in knapp zwei Jahren Verträge in Höhe von 5,9 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es. Dabei ging es dem Zeitungsbericht zufolge um Beratungen im Zusammenhang mit dem Atommüllendlager Morsleben (Landkreis Börde), die laut Umweltministerium aber vom Bund erstattet werden.
Weitere teure Beratungsaufträge habe es im Zusammenhang mit der Intel-Ansiedlung und dem Bau des zugehörigen Hightech-Parks, der Neuvergabe des Schienenverkehrs sowie einem Gutachten zur Krankenhauslandschaft gegeben. Ein Regierungssprecher von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte der Zeitung, manchmal brauche es ein unabhängiges Urteil oder wissenschaftliche Expertise, die es in der Verwaltung nicht gebe.