Landeskonservator: Bund sollte Abriss überdenken
n-tv
Schönefeld (dpa/bb) - Der geplante Abriss des historischen Generalshotels auf dem Gelände des Flughafens BER in Schönefeld sollte nach Ansicht von Landeskonservator Thomas Drachenberg vom Bund noch einmal überdacht werden. "Es ist wunderbar in Ordnung (...), es ist nicht abrissreif vom Zustand her", sagte der stellvertretende Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege am Montagabend in der Sendung RBB aktuell über das einstige Hotel.
Es gehe allein um den Bund, der sage, er könne nicht umplanen, so Drachenberg. Man sollte sich den "kleinen Luxus" leisten, noch einmal innezuhalten und zu überlegen, ob es noch eine Chance für das Gebäude gebe, das "angeblich" keine Chance mehr habe. "Man kann das Gebäude stehen lassen, man kann es niederschwellig nutzen (...), beispielsweise als Unterkunft."
In der zwischen 1947 und 1950 gebauten Villa wurden früher Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR empfangen. Im Jahr 2011 war entschieden worden, das Gebäude abzureißen, weil in dem Bereich ein neues Regierungsterminal entstehen sollte - diese Pläne wurden aber mittlerweile verworfen.
"Diese Abrissgenehmigung ist jetzt zwölf Jahre nicht genutzt worden", betonte Drachenberg. Der Kunsthistoriker wies in diesem Zusammenhang auf die vielen Änderungen während der Baugeschichte des BER hin. Deshalb müsse beim nächsten Planfeststellungsverfahren geprüft werden, ob das Haus tatsächlich abgerissen werden müsse.