Landesjagdverband für bessere Pflege von Grünbrücken
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Grünbrücken gelten als wichtige Verbindungswege für Wildtiere, deren Lebensräume durch Straßen durchschnitten sind. Damit die Tiere sie auch nutzen, sei eine gute Pflege nötig, mahnen Hessens Jäger.
Hünfeld (dpa/lhe) - Hessens Jäger werben für eine bessere Pflege der Grünbrücken an Autobahnen und Bundesstraßen. Es sei wichtig, dass die Funktion der Brücken erhalten bleibe, die dem genetischen Austausch von Säugetieren, aber auch Reptilien und Amphibien dienten, sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes Hessen am Freitag in Hünfeld. Wünschenswert seien ein Frühjahrs- und Herbstschnitt von Bäumen und Sträuchern. Andernfalls verbuschten die Grünbrücken und könnten undurchlässig werden für Tiere wie die Wildkatze, die die Brücken bei zu dichtem Bewuchs von Brombeerbüschen nicht mehr nutzten.
Als vorbildlich in Sachen Standort, Bau und Substanz hob der Sprecher eine Grünbrücke an der Autobahn 7 bei Hünfeld-Michelsrombach im Landkreis Fulda hervor. Dort waren bereits in den vergangenen beiden Jahren Pflegemaßnahmen erfolgt, nachdem es auf örtlicher Ebene einen Austausch zwischen der Autobahn GmbH und dem örtlichen Revierförster gegeben hatte. Ähnliche Kooperationen unterstütze man auch für andere Autobahn- und Bundesstraßen-Grünbrücken in Hessen, so der Sprecher. Die Autobahn GmbH stehe hierzu jeweils im Austausch mit den jeweiligen Behörden, wie Julia Rös, designierte Leiterin der Außenstelle Fulda der Autobahn GmbH Nordwest, sagte.
Auch das Wildmonitoring an den Grünbrücken will der Landesjagdverband verbessern. Dies sei notwendig, um kontinuierlich festzustellen, ob und wie stark die Brücken genutzt würden. "Bei fehlenden Wildbewegungen müssen wir uns fragen, woran es liegt", sagte der Sprecher. Bei dem Monitoring könnten jeweils örtliche Jägervereinigungen Wildkameras installieren und Aufnahmen gemeinsam mit Experten auswerten. Die Autobahn GmbH sieht dies jedoch skeptisch, wie Rös deutlich machte. Die Brücken würden mit Bedacht möglichst schwer zugänglich gemacht, und durch solche Aktivitäten bewegten sich wieder mehr Menschen um und auf den Brücken, die die Tiere stören könnten. Im Fall der Grünbrücke von Hünfeld-Michelsrombach habe es zudem für mehr als zehn Jahre Wildkameras gegeben, die durch Vandalismus beschädigt worden seien. Bis dahin hätten Auswertungen ergeben, dass der Wildbestand und -wechsel an der Brücke stabil sei, sodass man von einem weiteren Monitoring abgesehen habe, sagte Rös.