Land verhandelt mit Bahn über IC-Strecke für 49-Euro-Ticket
n-tv
Das Deutschlandticket für 49 Euro gilt von Mai an im öffentlichen Nahverkehr bundesweit. Möglicherweise wird es in Thüringen jedoch eine Ausnahme für eine viel genutzte Strecke zwischen den großen Städten geben.
Erfurt (dpa/th) - Thüringen will eine Sonderregelung mit der Deutschen Bahn beim Start des Deutschlandtickets. Derzeit liefen Verhandlungen darüber, dass das 49-Euro-Ticket auch für IC-Züge auf der viel genutzten Strecke zwischen Erfurt und Gera über Weimar und Jena genutzt werden kann, sagte eine Sprecherin des Thüringer Infrastrukturministeriums auf Anfrage in Erfurt. Grundsätzlich ist das neue Deutschlandticket nicht in Fernzügen gültig, sondern auf den öffentlichen Nahverkehr beschränkt - wie schon das 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr.
Hintergrund für die Thüringer Verhandlungen für die Strecke zwischen der Landeshauptstadt und der Ostthüringer Stadt ist, dass Reisende die IC-Züge bisher mit Nahverkehrstickets nutzen konnten. Nun gehe es darum, dass das Deutschlandticket zu einem höheren Fahrgastaufkommen vor allem im Nahverkehr, möglicherweise einem geringerem Verkauf an IC-Tickets und damit zu negativen wirtschaftlichen Auswirkungen bei der Deutschen Bahn führen könne, sagte die Ministeriumssprecherin.
"Ziel des Freistaat Thüringen ist es, die Nachverhandlungen zeitnah abzuschließen und so zu ermöglichen, dass das Deutschlandticket in den Zügen der IC-Linie 51 zwischen Erfurt und Gera ab dem 1. Mai anerkannt wird." Thüringen sei nicht das einzige Bundesland mit solchen Bestrebungen. Nach Bahn-Angaben gibt es bundesweit acht weitere Fernverkehrsstrecken, auf denen bisher Nahverkehrstickets gelten.