Land sieht keinen Trend zu mehr Polizeischüssen auf Menschen
n-tv
In vier Fällen hat die niedersächsische Polizei im ersten Halbjahr 2024 auf Menschen geschossen. Die allermeisten Fälle des Schusswaffengebrauchs haben aber einen anderen Hintergrund.
Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Innenministerium sieht keinen Trend hin zu mehr Polizeischüssen auf Menschen. In den Jahren 2019 bis 2023 habe es jeweils zwei bis sechs Fälle dieser Art gegeben, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Schusswaffengebrauch gegen Personen sei damit vergleichsweise selten. Im ersten Halbjahr 2024 seien vier weitere Fälle hinzugekommen, in deren Folge drei Menschen verletzt und ein Mensch getötet worden seien. Anlass dafür seien Notwehr- und Nothilfesituationen gewesen.
Bundesweit haben Polizeibeamte im Dienst nach einer Auswertung von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur in diesem Jahr bereits deutlich mehr tödliche Schüsse abgegeben als in den Jahren zuvor. Seit Januar starben demnach in Deutschland 17 Menschen durch Polizeischüsse. Laut einer Statistik der Fachzeitschrift "Bürgerrechte & Polizei" gab es letztmalig 1999 eine so hohe Zahl von Menschen, die von der Polizei getötet wurden.
Nach Angaben des Innenministeriums in Hannover setze die Polizei in Niedersachsen im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1.024 Mal eine Schusswaffe ein. In 1.013 dieser Fälle seien damit gefährliche, kranke oder verletzte Tiere getötet worden. Auch in den Vorjahren sei das der häufigste Grund für Polizeischüsse gewesen.