
Lammzeit in der Heide: Drei Monate Stress für Schäfer
n-tv
Egestorf (dpa/lni) - Die dreimonatige Lammzeit fordert die Schäfer in der Lüneburger Heide. Von Januar bis März halten sie sich rund um die Uhr bereit, um die Schafe zu unterstützen. "Wir sind alle zwei Stunden im Stall und teilen uns das in Schichten ein", erzählt Schäferin Josefine Schön, die im vergangenen Jahr mit ihrem Freund Clemens Lippschuss in Döhle bei Egestorf einen Hof übernommen hat. 200 Lämmer sind schon geboren, 150 erwarten sie noch. Zudem müssen 400 ausgewachsene Heidschnucken versorgt werden.
Die beiden sind angestellt bei der Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide, haben sogar Anrecht auf 30 Tage Urlaub im Jahr und bekommen Hilfe, wenn einer krank wird. "Wir sind angestellt, arbeiten aber selbstständig", erzählt Lippschuss. "Es ist ja schwierig, selbstständig zu sein, die Bürokratie frisst die Schäfer auf", meint der 31-Jährige. Zudem sei die Angst vor dem Wolf ständig präsent, die offenen Fenster im Stall sind alle mit Draht vergittert. "Wir haben hier einen oder zwei auch schon tagsüber gesehen, wie sie um unseren Stall liefen", berichtet der Tierwirt.