Lambrecht hält Wehrpflicht-Debatte in aktueller Lage für wenig sinnvoll
Die Welt
Würde angsichts der Bedrohungslage durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine eine Wehrpflicht in Deutschland weiterhelfen? Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht das kritisch.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hält eine Wiedereinführung der Wehrpflicht momentan für wenig sinnvoll. Angesprochen auf die neue Bedrohungslage infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag): „Eine Wehrpflicht-Debatte hilft uns wenig in der aktuellen Situation.“ Die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten brauche Zeit, unter einem Jahr mache das wenig Sinn, sagte sie weiter.
„Und die Frage der Wehrgerechtigkeit, die das Bundesverfassungsgericht angemahnt hat, lässt sich nicht so einfach beantworten. Die Wehrpflicht müsste auch Frauen umfassen und dürfte am Ende nicht nur jeden Vierten in einem Jahrgang betreffen.“ Hinzu komme: „Wir haben weder genügend Kasernen, Ausbilder noch das Gerät für Zehntausende Wehrpflichtige.“ Die Wehrpflicht war in Deutschland im Jahr 2011 ausgesetzt worden.