Lagarde: Zahlungsausfall der USA wäre "Katastrophe"
n-tv
Die US-Regierung darf derzeit bis zu 31,4 Billionen Dollar an Schulden machen. Mit Sorge blickt die EZB-Chefin auf das Land. Denn nun droht ein Zahlungsausfall: Die Schuldengrenze ist bald erreicht, und Hardliner im Repräsentantenhaus wollen die Summe nicht anheben.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, geht trotz des erbitterten Streits um die Schuldenobergrenze nicht von einem Zahlungsausfall der USA aus. "Ich kann einfach nicht glauben, dass sie es zulassen würden, dass eine so große, große Katastrophe eintritt, dass die Vereinigten Staaten ihre Schulden nicht bezahlen können", sagte Lagarde im US-Fernsehen.
Sie habe Vertrauen in die USA. "Aber wenn es dazu käme, hätte das sehr, sehr negative Auswirkungen, nicht nur für dieses Land, (...) sondern für die ganze Welt." Die USA als größte Volkswirtschaft dürften einen Zahlungsausfall nicht zulassen. "Ich verstehe die Politik, ich war selbst in der Politik tätig", fügte sie hinzu. Aber es gebe Momente, in denen das Interesse eines Landes Vorrang haben müsse.
In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt damit, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Grenze liegt bisher bei rund 31,4 Billionen US-Dollar (rund 29 Billionen Euro). Mittlerweile ist der geltende Schuldendeckel erreicht und das Finanzministerium muss die Reserven anzapfen - denn die USA dürfen nun keine Schulden mehr aufnehmen, um ihre Rechnungen zu begleichen.
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