Lützerath-Räumung: Fahndung nach mutmaßlichem Gewalttäter
n-tv
Erkelenz (dpa/lnw) - Rund acht Monate nach Räumung des Dorfes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier und einer Anti-Kohle-Demo fahndet die Polizei nach einem mutmaßlich gewalttätigen jungen Tatverdächtigen. Er sei am 14. Januar zweifelsfrei als Teilnehmer des schwarzen Blocks identifiziert worden und werde verdächtigt, Polizeibeamte tätlich angegriffen zu haben, teilten die Ermittler am Donnerstag in Aachen mit. Der schwarze Block habe gewaltsam versucht, das von Hundertschaften abgeriegelte Dorf zu erreichen, um dessen Räumung und Abriss zu verhindern.
Bei der Großdemo Mitte Januar war es zu Zusammenstößen zwischen Klima-Demonstranten und der Polizei gekommen. Eine Polizeisprecherin sagte, der Gesuchte sei auf Videos gut erkennbar. Die Polizei habe damals zur Beweissicherung Aufnahmen gemacht und zunächst intern nach dem Tatverdächtigen gesucht. Danach sei wegen eines tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie politisch motivierter Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft eine öffentliche Fahndung beantragt worden.
Aus dem Video gehen der Sprecherin zufolge die "konkreten Tathandlungen" hervor. Diese sollten aus ermittlungstaktischen Gründen aber zunächst nicht genauer benannt werden.
Lützerath, ein Ortsteil von Erkelenz westlich von Köln, war tagelang von der Polizei abgeriegelt und mit einem doppelten Zaun umfasst worden. Ein Protestcamp und die wenigen Gebäude der Siedlung waren abgerissen worden, um für den Energiekonzern RWE den Weg freizumachen, um die darunter liegende Kohle abzubaggern. Die meisten der zahlreichen Demonstrationen waren friedlich geblieben.