Lässt sich Kompanys außergewöhnlicher FC Bayern blenden?
n-tv
Beim FC Bayern ist die Laune gut-schlecht. Geht nicht? Geht doch. Die Gemütslage beim Rekordmeister aus der bayrischen Landeshauptstadt München ist ein großes Paradoxon in dieser noch jungen Bundesliga-Saison. Und damit herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, bei den Lehren, die wir nach den ersten sechs Spieltagen ziehen können.
Der FC Bayern macht sich selbst Spaß - trotz "Ergebniskrise": Dietmar Hamann hatte den FC Bayern ja bereits in der vergangenen Woche wieder einmal angezündet, als er eine erneute Diskussion um Harry Kane aufmachte. Nach diesem Wochenende sieht sich der Klub erneut einer Debatte ausgesetzt: Taugt der riskante Spielplan von Trainer Vincent Kompany, um die großen Ziele zu erreichen? Anlass: Der FC Bayern hatte aus den drei bislang schwersten Spielen der Saison lediglich zwei Punkte geschleppt. Gegen den taumelnden Meister Bayer Leverkusen gab es ein Remis (1:1), in der Champions League bei Aston Villa eine Niederlage (0:1) und gegen Eintracht Frankfurt wieder nur ein Remis (3:3), erneut in der Bundesliga.
Der Mann, der auf all die Debatten in München reagiert, ist, Obacht, Max Eberl. Er ist der legitime Nachfolger, der wieder leiser gewordenen Stimme vom Tegernsee, von Uli Hoeneß. Hamann schleuderte er entgegen, ein wiederkehrender Tinnitus zu sein und den leisen Zweifeln an Kompanys (zu) riskantem Ansatz setzte er ein siebenminütiges Referat entgegen. Er kam aus dem Schwärmen für seinen neuen Trainer gar nicht mehr heraus. Er feierte die "außergewöhnliche" Spielweise, die "bemerkenswerte" Dominanz. Und gab nach dem späten Remis bei Eintracht Frankfurt dennoch zu, dass er "angekotzt" sei. Weil das Ergebnis eben nicht stimmte. Aber Zweifel, gar Besorgnis, die wollte er nicht, auf keinen Fall, aufkommen lassen.
Ebenso wie Thomas Müller; der klubeigene Radiosender brachte die folgende Botschaft in die Welt: "Das ist eine gute Spielweise, wenn du so einen starken Gegner auswärts so dominierst. Es war ein Genuss, wie wir den Gegner eingeschnürt haben. Wir haben jetzt dreimal nicht gewonnen, aber in dieser Krise befinde ich mich sehr gerne."