
KZ-Prozess: Sachverständiger sagt zum Angeklagten aus
n-tv
Brandenburg/Havel (dpa/bb) - Im Prozess um die Massentötungen von Häftlingen im Konzentrationslager Sachsenhausen nördlich von Berlin soll heute (10.00 Uhr) der psychiatrische Sachverständige aussagen, der die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten beurteilt hat. Der Angeklagte, dem die Staatsanwaltschaft als ehemaligem SS-Wachmann Beihilfe zum Mord an Tausenden Lagerinsassen vorwirft, ist bereits 100 Jahre alt.
Von dem Gutachter werden Angaben zur Persönlichkeit des 100-Jährigen erwartet, der im Prozess zu den Vorwürfen weitgehend schweigt. Am zweiten Prozesstag hatte er allerdings in einer spontanen Äußerung bestritten, überhaupt in Sachsenhausen gewesen zu sein. Außerdem soll am Freitag noch ein Nebenkläger aus Frankreich gehört werden, der Nachkomme eines im KZ Inhaftierten ist.
Der Prozess vor dem Landgericht Neuruppin wird aus organisatorischen Gründen in einer Sporthalle in Brandenburg/Havel geführt. Ein Urteil wird nach dem bisherigen Terminplan im Januar erwartet.