Kylian Mbappé versetzt Real Madrid in Schockstarre
DW
Paris St. Germain setzt sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League knapp gegen Real Madrid durch. Bester Spieler ist der Pariser Kylian Mbappé, den ein ganz besonderes Verhältnis zu den "Königlichen" pflegt.
Berührungsängste hatte Kylian Mbappé jedenfalls nicht. Schließlich soll der Franzose ab der kommenden Saison bei Real Madrid spielen. Italienische Medien berichten, dass der Vertrag bereits unterzeichnet sei. Noch trägt der 23-Jährige aber das Trikot von Paris St. Germain. Und der wohl situierte Hauptstadtklub Frankreichs musste im Achtelfinale-Hinspiel der Champions League gegen den ruhmreichen Klub aus der spanischen Hauptstadt antreten. Aber das Supertalent schien sich über die 90 Minuten nur für das Spiel - das mit 1:0 für Paris endete - zu interessieren. Torschütze in der Nachspielzeit: Natürlich Kylian Mbappé.
Obwohl seine Mitspieler so wohlklingende Namen wie Lionel Messi, Neymar (zunächst nur Reservist) oder auch Angel Di Maria tragen, ist Mbappé derjenige, der bei dem französischen Starensemble noch heraussticht. Wenn Torgefahr entstand, dann war der pfeilschnelle und trickreiche Angreifer nicht weit. Er selbst scheiterte zwar zunächst bei seinen Schussversuchen mehrfach an den massiven Abwehrketten der Madrilenen. Oder am an diesem Abend glänzend aufgelegten Real-Torhüter Thibaut Courtois. Oder auch einfach nur an einer kleinen Portion Ungenauigkeit beim Torabschluss.
Aber wenn die Spanier einen Spieler nicht in den Griff bekamen, dann war es Mbappé. So war es auch kein Zufall, dass das Foul von Madrid-Verteidiger Daniel Carvajal, das zum Elfmeterpfiff für Paris führte (60.), am Franzosen begangen wurde. Messi vergab diese riesige Torchance und schoss Torhüter Thibaut in die Arme. Aber Mbappé ließ nie nach, versuchte immer wieder sich neue Möglichkeiten zu erspielen - und war damit, wenn auch in letzter Sekunde des Spiels, erfolgreich.
Mbappé machte bei dieser Partie jedenfalls Werbung in eigener Sache. Und die Klub-Verantwortlichen aus Madrid dürften sich spätestens nach diesem Spiel sicher gewesen sein, dass sie das große Geld für den Franzosen auch ohne schlaflose Nächte ausgeben können. Offenbar soll Mbappé bei den Königlichen einen Vertrag bis 2027 unterschrieben haben. Dort soll er - zeitlich gestaffelt - von 25 Millionen Euro bis 30 Millionen Euro jährlich verdienen. Damit wird Mbappé zu den bestbezahlten Fußballern überhaupt gehören.
Womöglich entwickelte er diese besondere Konzentration und seinen ausgeprägten Willen in dieser Partie vor dem Hintergrund seines Abschieds. Und er will sich, dem Klub und auch den Fans den sehnlichen Wunsch erfüllen, den Champions-League-Pokal in die Höhe zu recken. Bislang scheiterte Paris, das mit unglaublich vielen Millionen Euro aus Katar finanziert wird, noch bei jedem Anlauf.