
Kurzsichtigkeit immer häufiger unter Schulkindern: Corona-Pandemie fördert die Sehschwäche, so Forscher/innen
Frankfurter Rundschau
Einer Kurzsichtigkeit kann durch eine einfache Verhaltensregel vorgebeugt werden. Welche das ist, erklären Augenärzte/Augenärztinnen.
Corona-Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben nicht wenige auf die Couch gelockt. Fitnessstudios waren geschlossen und auch Sportvereine, Tanz- und Yoga-Studios mussten auf ihre Besucher/innen verzichten. Doch nicht nur die Fitness wurde durch die Corona-Pandemie negativ beeinflusst. Auch die Augengesundheit profitierte keineswegs. Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Chinese University of Hongkong herausfanden, nahm die Zahl der kurzsichtigen Kinder während der Pandemie zu. Der Hauptgrund, den die Forscher/innen annehmen: Die Kinder verbrachten weitaus weniger Zeit im Freien. Auch zu viel Zeit vor dem PC-Monitor, vor dem Fernseher und der häufige Blick aufs Smartphone können der Entwicklung des Auges schaden. Für ihre Studie haben die Forschenden um Jason Yam die Augen von insgesamt 1.793 Kindern im Alter von sechs bis acht Jahren untersucht, wie der Spiegel informiert. Die Studienleiter/innen unterteilten die Kinder in zwei Gruppen: Die Daten der einen Gruppe wurden vor der Corona-Pandemie gesammelt, die andere Gruppe wurde kurz vor der Pandemie sowie acht Monate später untersucht. Fokus der Forschung lag zum einen auf der Messung der Sehstärke der Schulkinder. Zum anderen wurden sie nach ihren Gewohnheiten rund um die Mediennutzung befragt. Das Studienergebnis: Rund jedes fünfte Kind entwickelte während der Corona-Zeit eine Kurzsichtigkeit (medizinisch Myopie). In der anderen Gruppe waren es rund ein Drittel der Kinder. Unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Alter, Geschlecht oder einer Kurzsichtigkeit der Eltern, lag die Zahl der neuen Myopie-Fälle allerdings in der Corona-Gruppe höher, so die Forschenden. „Wir haben einen potenziellen Anstieg der Myopie-Inzidenz, eine signifikante Abnahme der Zeit im Freien und Zunahme der Bildschirmzeit bei Schulkindern in Hongkong“, so das Fazit der Wissenschaftler/innen. Die geschätzte Ein-Jahres-Inzidenz lag bei den Sechs-, Sieben- und Achtjährigen bei rund 28, 27 und 26 Prozent, verglichen mit rund 17, 16 und 15 Prozent bei den Kindern der Prä-Corona-Gruppe, so der Spiegel.More Related News