
Kurz überlegte Bayerns Mediendirektor, Trapattoni einzusperren
Die Welt
Vor 25 Jahren ging eine Pressekonferenz in die Fußballgeschichte ein. Giovanni Trapattoni hielt als Bayern-Trainer seine legendäre Wutrede. Doch wie kam es zu „Was erlauben Strunz?“ und „Ich habe fertig!“? Die ganze Geschichte.
Giovanni Trapattoni machte das Autoradio an und dachte über die vergangenen Tage nach. An den Sonntag, das 0:1 bei Schalke 04. Die Bilder dieses Abends kamen wieder, als er auf die Autobahn fuhr und sich nicht mehr so sehr auf den Verkehr konzentrieren musste. Die höhnischen Schalker Fans, die aufdringlichen Fragen der Journalisten, die Fahrt mit dem Mannschaftsbus aus dem Parkstadion und das Bankett im Sheraton-Hotel Essen.
Noch einmal versuchte er sich an die Worte zu erinnern, die er vor versammelter Mannschaft gesagt, nein, geschrien hatte. Er war am Tisch für den Trainerstab und die Vereinsführung aufgestanden, hatte geflucht, wie immer, wenn er sich aufregte, mit den Händen gestikuliert und dabei eine Rotweinflasche umgestoßen. Nachdem die Spieler in ihre Zimmer gegangen waren, hatte er noch eine Weile mit Co-Trainer Egon Coordes und Manager Uli Hoeneß diskutiert. Als sie den Konferenzraum verließen, blieb eine fleckige Tischdecke zurück. Und eine leere Flasche.