Kupferhersteller Aurubis über Jahre bestohlen
n-tv
Bei der Überprüfung des Edelmetallbestandes fallen beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis große Unregelmäßigkeiten auf. Nun steht eine Bande vor Gericht, die den Recycling-Spezialisten über Jahre bestohlen haben soll. Das Diebesgut hatte einen Wert von elf Millionen Euro.
Wegen Diebstahls von Edelmetall beim Hamburger Kupferproduzenten Aurubis hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage gegen die mutmaßliche Diebesbande erhoben. Zwischen Februar 2020 und Januar 2021 sollen die Beschuldigten in wechselnder Beteiligung insgesamt zwölf Straftaten zum Nachteil des Unternehmens verübt haben, teilte die Ermittlungsbehörde am Nachmittag mit. Den Firmennamen nannte sie nicht. Ein Aurubis-Sprecher bestätigte aber, dass es um Diebstähle bei seinem Unternehmen gehe.
Fünf Beschuldigten wird schwerer Bandendiebstahl oder gewerbsmäßige Bandenhehlerei vorgeworfen, einem weiteren Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hamburg beginnt bereits am 12. Dezember.
Laut Anklage sollen sie etwa fünf Tonnen edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte im Gesamtwert von rund elf Millionen Euro vom Firmengelände im Stadtteil Veddel entwendet sowie an bislang unbekannte Abnehmer weiterverkauft haben. Gestohlen wurden demnach sogenannte Rohsilberfegsel. "Rohsilberrückstände entstehen im Zuge von Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen", heißt es in der Mitteilung. Zumindest ein Teil der Beute soll zur Analyse und weiteren Verwendung auch an metallverarbeitende Betriebe in der Türkei versandt worden sein.