Kunsthalle zeigt "Rwandan Daughters": Projekt über Liebe
n-tv
Vergewaltigungen waren Teil der monströsen Gewalt beim Völkermord in Ruanda. Die Frauen und ihre Töchter ließen sich Jahrzehnte später fotografieren. Die Fotos zeigen Schönheit, Grauen und Liebe.
Rostock (dpa/mv) - Die Kunsthalle Rostock zeigt von Sonntag an die Ausstellung "Rwandan Daughters" - Ruandische Töchter - des Fotografen Olaf Heine. 27 großformatige Fotos (160 mal 120 Zentimeter) zeigen Mütter, die während des Genozids vor 30 Jahren vergewaltigt wurden, gemeinsam mit ihren Töchtern. "Unglaublich starke Frauen", sagt Heine, der zwischen 2016 und 2019 dreimal für zwei Wochen in dem ostafrikanischen Land war und über 80 Mütter mit ihren erwachsenen Kindern fotografierte. Die Bilder zeigen die Frauen unweit des Ortes, wo die Vergewaltigung geschah. "Es ist kein Projekt über den Völkermord. Es ist eigentlich ein Projekt über die Liebe", sagte der in Berlin lebende Heine am Freitag bei der Vorbesichtigung in der Kunsthalle.
Die Ausstellung (Kuratorin: Tereza de Arruda) wird am Samstag um 18.00 Uhr eröffnet und ist von Sonntag bis 20. Mai zu sehen. Einige der Bilder werden zum ersten Mal in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
"Großartige Kunst mit hohem ästhetischen und thematischem Wert", so Kunsthallenleiter Uwe Neumann. Die Ausstellung entstand unter anderem in Kooperation mit der Hilfsorganisation "ora Kinderhilfe international e.V.". Zum Jahrestag des Völkermordes am 7. April wird auch eine Delegation aus Ruanda in der Kunsthalle erwartet.