Kubicki wagt den Rückzug vom Rückzug
n-tv
Seit Wochen präsentiert sich Wolfgang Kubicki als Ampel-kritisch. Seine FDP will der 72-Jährige bei den kommenden Bundestagswahlen noch einmal nach vorn peitschen. Dabei hatte er eigentlich seinen Rückzug angekündigt.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat seinen angekündigten Abschied aus der Politik wieder zurückgenommen. "Ich habe mich entschieden, bei der kommenden Bundestagswahl noch einmal anzutreten", sagte der 72-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wir liegen bei der FDP in Meinungsumfragen um die fünf Prozent. Christian Lindner und ich haben das gemeinsame Ziel, dass wir bis zur Bundestagswahl zweistellig werden", sagte er mit Blick auf den Parteichef.
Anfang 2022 hatte Kubicki seinen Rückzug als Berufspolitiker angekündigt. "Das ist definitiv meine letzte Legislaturperiode", sagte er damals im Magazin "Focus". "Insofern wird der Kampf um Freiheitsrechte nach Corona mein letzter sein", sagte er noch während der Covid-Pandemie.
Seine Rolle rückwärts begründet er nun mit den politischen Veränderungen seither: "Da wusste ich noch nicht, dass wir uns in einer Vorkriegsphase befanden und die Russen die Ukraine angreifen würden", sagte Kubicki der "NOZ". "Ich wusste auch nicht, dass sich die Konstellation in dieser Ampelregierung so problematisch gestalten würde, dass dadurch auch die Situation der FDP mit Blick auf die Wählerzustimmung so schwierig wird."