Kuba: Tausende Festnahmen, aber Regierung macht erste Zugeständnisse
Frankfurter Rundschau
Bei den Protesten in Kuba werden Tausende festgenommen. Seit die Internet-Blockade im Land aufgehoben wurde, kommen zahlreiche Details ans Licht.
Havanna ‒ Nach den ungewöhnlichen Massendemonstrationen gegen die Regierung in Kuba sind nach Angaben unabhängiger Journalist:innen inzwischen mehr als 5000 Menschen festgenommen worden. Darunter seien mehr als 120 Aktivistinnen und Aktivisten, sowie Journalist:innen, berichtete am Mittwoch (14.07.2021) das Online-Portal 14ymedio, das Angaben aus der Bevölkerung zusammengetragen hatte. Zu den festgenommenen Journalist:innen zählt unter anderem die Korrespondentin Camila Acosta von der spanischen Zeitung ABC. Diese wurde am Montag (12.07.2021), nachdem sie über die Demonstrationen in Havanna berichtet hatte, festgenommen und befand sich seitdem in Gewahrsam. Nach Informationen der Zeitung soll sie wegen des Vorwurfs, Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates begangen zu haben, vor Gericht kommen. Bei den Festnahmen und der Zerschlagung der Proteste gingen die Sicherheitskräfte den Berichten zufolge teils äußerst brutal vor, wie unter anderem in einem Video zu sehen ist, dessen Echtheit die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bestätigte. Das Video zeigt, wie Sicherheitskräfte in der Stadt Cárdenas versuchen, durch den Vordereingang in eine Wohnung einzudringen, während drinnen eine Frau mit einem kleinen Kind im Arm „meine Kinder!“ und „warum macht ihr das?“ schreit. Dann kommt ein Beamter mit erhobener Pistole aus der anderen Richtung in die Wohnung. Ein offenbar später aufgenommener Teil des Videos zeigt eine Blutlache auf dem Boden. Das Online-Portal CiberCuba berichtete, der Ehemann der Frau sei vor den Augen seiner Familie angeschossen, geschlagen und mitgenommen worden.More Related News