
Kritik an Trophäenjagd-Werbung auf Dortmunder Jagdmesse
n-tv
Wer von Großwildjagden in fernen Ländern träumt, der dürfte auf der laufenden Messe "Jagd und Hund" fündig werden. Doch Tierschützer kritisieren das Angebot von Trophäenjagden scharf und fordern einen Ausschluss solcher Aussteller.
Dortmund (dpa/lnw) - Elefanten erlegen in Zimbabwe, Helikopterjagd auf Warzenschweine und Giraffenschießen in Namibia: Mit einem breit gefächerten Angebot für Trophäenreisen steht die große Publikumsmesse "Jagd und Hund" in Dortmund erneut in der Kritik von Arten- und Tierschutzorganisationen.
"Bei vielen der vermarkteten Angebote geht es allein ums Ballern und darum eine möglichst große Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Schießen zum Spaß - das ist ethisch verwerflich, nicht nachhaltig und verstößt in Deutschland gegen das Tierschutzgesetz", sagte die Biologin Mona Schweizer von Pro Wildlife der Deutschen Presse-Agentur. Die Artenschutzorganisation setzt sich seit Jahren für ein Importverbot von Jagdtrophäen aus dem Ausland ein und fordert von der Messe solche Aussteller auszuschließen.
Die Jagd auf besonders imposante Tiere mit mächtigen Stoßzähnen, prächtiger Mähne oder großen Hörnern sei artenschutzwidrig, weil sie ausgerechnet auf die starken und wichtigen Tiere der Herde ziele, sagte Schweizer. "Wir brauchen diese Individuen, um die Populationen zu erhalten", erklärte Schweizer. Das Schießen gerade der starken Tiere sei ein gravierender Eingriff in die fragilen Sozial- und Ökosysteme und fördere so das Artensterben.