Kritik an Ministerium wegen fehlenden Hochwasserschutzes
n-tv
Seit etwa 25 Jahren wird in Dinkelscherben über ein Hochwasser-Rückhaltebecken diskutiert. Bei der Flut wurde der Ort wieder überschwemmt. Der Bürgermeister ärgert sich, dass es so weit gekommen ist.
Dinkelscherben (dpa/lby) - Nach der Hochwasserkatastrophe im Landkreis Augsburg steht das bayerische Umweltministerium wegen eines bislang nicht umgesetzten Hochwasserschutzes an dem Donauzufluss Zusam in der Kritik. Dinkelscherbens Bürgermeister Edgar Kalb sagte am Mittwoch, dass er bereits vor fast fünf Jahren Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) das Problem vorgetragen habe.
Trotz der damaligen Zusagen, dass schnell gehandelt werde, sei "0,0 Zählbares geschehen", kritisierte Kalb. Mehrere Medien hatten zuvor über die Kritik am Ministerium aus Schwaben berichtet. Eine Ministeriumssprecherin erklärte, dass nun voraussichtlich Anfang 2025 mit dem Bau begonnen werden könne.
Konkret geht es um ein Hochwasserrückhaltebecken, für das es bereits seit rund einem Jahrzehnt einen gültigen Planfeststellungsbeschluss gibt. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth zogen die Verhandlungen mit den Kommunen über die Finanzierung sowie die Gespräche mit den Grundstückseigentümern das Projekt in die Länge. Die Einigung mit den Kommunen sei 2018 erfolgt, wegen der benötigten Grundstücke habe ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden müssen, sagte ein Sprecher der Behörde. Mit den Eigentümern habe keine Einigung über die Höhe der Entschädigung erzielt werden können.