Kritik an ADD-Chef nach Aussage zu Urlaubsreise seiner Vize
n-tv
Warum der Chef der für den Katastrophenschutz zuständigen ADD eine Urlaubsreise seiner Vize wenige Tage nach der Ahrflut genehmigt hat, ist nach Ansicht der Opposition noch immer nicht geklärt. Jetzt beschäftigt sich auch die Staatsanwaltschaft damit.
Mainz (dpa/lrs) - Der Chef der Landesbehörde für Katastrophenschutz ADD, Thomas Linnertz, steht nach einer Aussage im Untersuchungsausschuss (UA) Flutkatastrophe erneut in der Kritik. Die CDU wirft ihm vor, in einer Ausschusssitzung am 27. April im Landtag nicht umfänglich die Wahrheit zu einer Urlaubsreise seiner inzwischen pensionierten Stellvertreterin gesagt zu haben. Diese war wenige Tage nach der Ahrflut mit 134 Toten in die USA gereist. Linnertz habe trotz mehrfacher Nachfrage nicht berichtet, dass es auch private Gründe gegeben habe, diese Reise zu genehmigen, sagte der CDU-Obmann Dirk Herber am Mittwoch in Mainz.
Später habe Linnertz im Gespräch mit mehreren Medien aber angegeben, dass es "gewichtige private Gründe der Vize" gegeben habe, die auch in seine Entscheidung eingeflossen seien, sagte Herber. "Darüber hätte Linnertz auch in vertraulicher Sitzung im Untersuchungsausschuss berichten können."
Er habe daher am Dienstag für seine Fraktion Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Linnertz wegen falscher uneidlicher Aussage im Untersuchungsausschuss gestellt, sagte der CDU-Obmann. Die Mainzer Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang der Anzeige am Mittwoch. Linnertz wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern, wie seine Behörde auf Anfrage mitteilte.