Kriminalität in Thüringen gestiegen: Attacken auf Politiker
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Etwa 33 000 Thüringer wurden 2023 Opfer von Kriminalität. Die Zahl der Straftaten stieg - bei vergleichsweise hoher Aufklärungsquote. Besorgniserregend ist die Zahl politisch motivierter Taten.
Erfurt (dpa/th) - Die Zahl der in Thüringen verübten Straftaten ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre gestiegen. Die Polizei registrierte 2023 rund 150.500 Fälle und damit etwa zehn Prozent mehr als 2022, wie aus der von Innenminister Georg Maier (SPD) am Montag in Erfurt vorgelegten Kriminalitätsstatistik hervorgeht. Die Thüringer Entwicklung folge damit leider einem bundesweiten Trend, sagte der Minister.
Die Aufklärungsquote der Straftaten lag bei 61,9 Prozent und damit leicht unter dem Wert des Vorjahres von 63,2 Prozent. "Wir sind da aber weiterhin in der Spitzengruppe der Bundesländer." Im Bundesdurchschnitt liege die Aufklärungsquote unter 60 Prozent. Thüringen bleibe trotz enormer Herausforderungen für die Polizei unter anderem auch durch Cyberkriminalität ein sicheres Land, sagte Maier. Mehr Polizeipräsenz auf den Straßen sorge auch dafür, dass mehr Kriminalität aufgedeckt werde.
Als besorgniserregend bezeichneten er und der Präsident des Landeskriminalamtes, Jens Kehr, eine Zunahme von Straftaten von geflüchteten Menschen, die vielfach keine Aufenthaltsberechtigung hätten, sowie des nach wie vor hohen Niveaus politisch motivierter Straftaten. Es gebe mehr Hasskriminalität gegen Menschen anderer Religion, Herkunft oder Hautfarbe. "Hasskriminalität ist vor allem rechts", so der Innenminister.