Krieg in der Ukraine prägt viele Osterpredigten
n-tv
Aktuelle Themen bestimmen an Ostern auch die Predigten in den Kirchen. Dabei stand in diesem Jahr vor allem ein Konflikt im Mittelpunkt.
Fulda/Darmstadt/Mainz/Limburg/Kassel (dpa/lhe) - Der Krieg in der Ukraine ist rund um das Osterfest das bestimmende Thema vieler Predigten der Kirchen in Hessen gewesen. So rief der Fuldaer Bischof Michael Gerber zu Solidarität mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf. Es gehe auch darum, aufmerksam zu sein dafür, "wie sie uns bereichern können, mit ihren Erfahrungen, mit ihrer Leidensgeschichte, aber auch mit ihrem beeindruckenden Durchhaltewillen und Zusammenhalt", sagte Gerber in seiner Osterpredigt im Fuldaer Dom laut einer Mitteilung des Bistums.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief zur Überwindung von Ängsten auf, gerade auch in Zeiten des Krieges. "Viele haben Angst, welche Folgen der brutale Krieg in der Ukraine haben wird, welche persönlichen Folgen, welche wirtschaftlichen Konsequenzen", sagte der katholische Geistliche in seiner Osterpredigt im Mainzer Dom laut Redetext. Die Bilder zerstörter Städte und ermordeter Menschen verfolgten nicht wenige Menschen bis in die Nacht hinein. "Und vielleicht haben Menschen auch eine Urangst vor dem Verschwinden und der Sinnlosigkeit."
Der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, sprach den russischen Machthabern das Recht ab, in diesem Jahr in den traditionellen Osterjubel einzustimmen. In der Ukraine geschehe entsetzliches Unrecht, sagte Jung in seiner Osterbotschaft. "Wenn Menschen andere Menschen angreifen, ihre Städte zerstören und töten, verbünden sie sich mit dem Tod. Sie dienen dem Tod und stellen sich gegen Gottes Botschaft vom Leben." Die Mächtigen im Kreml könnten nicht in diesen Osterjubel einstimmen und zugleich Menschen nach dem Leben trachten.