
Kreuzotter bedroht: Starker Bestandsrückgang beobachtet
n-tv
Nach ihrer Winterstarre lässt sie sich nun bei einem Spaziergang in der Natur entdecken. Doch dazu braucht es viel Glück. Denn die scheue Giftschlange gilt auch in Thüringen als stark bedroht.
Erfurt/Jena (dpa/th) - Ihr Verbreitungsgebiet auf der Welt ist riesig, in Thüringen aber gilt sie als stark bedroht, denn: Immer weniger Kreuzottern schlängeln sich durch den Freistaat. "Der Bestand der Kreuzotter ist seit Jahrzehnten rückläufig, besonders dramatisch seit etwa 2000", so Ulrich Scheid, Sprecher des Landesfachausschusses Herpetologie im Nabu Thüringen. In Nordthüringen etwa sei die besonders geschützte Reptilienart bis auf ein kleines Vorkommen im Harz weitgehend verschwunden. Ihre Schwerpunktgebiete liegen vor allem in Ostthüringen, aber auch in der Röhn und im Thüringer Wald, so Scheid. Den Bestand genau zu erfassen sei auch deshalb schwierig, da die Schlangen sehr scheu sind.
Mit Blick auf die aktuell warme Witterung dürfte allerdings inzwischen auch die letzte Kreuzotter in Thüringen aus ihrer mehrmonatigen Kältestarre erwacht sein. In der Regel würden die Männchen je nach Höhenlage und Witterung ab Ende Februar bis Ende März aktiv, so Scheid. "Die Weibchen folgen dann zwei Wochen später."
Die Kreuzotter ist an ihrem Zickzackband auf dem Rücken und den senkrecht stehenden Pupillen zu erkennen. Sie beiße zu, wenn sie sich in die Enge getrieben fühle, erklärte Scheid. "Der Biss ist ähnlich schmerzhaft wie ein Wespenstich." Nur in Ausnahmefällen könne der Biss für Menschen lebensbedrohlich sein. Kinder, Ältere und Kranke könnten empfindlicher reagieren. Ein Arztbesuch nach einem Biss sei sinnvoll.

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