Kretschmer will mehr Schüler in Betriebe bringen
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will künftig mehr Schülerinnen und Schüler in Betriebe bringen. Bei einem Besuch im Dresdner Transformatorenwerk von Siemens Energy am Donnerstag forderte der CDU-Politiker "eine qualitativ hochwertige, verbindliche Art der Berufsorientierung" für Sachsens Schülerinnen und Schüler. Kretschmer könne sich beispielsweise vorstellen, Schüler, die sich in der Berufsorientierung befinden, ab dem nächsten Schuljahr alle zwei bis drei Wochen in Betriebe zu schicken, um Berufserfahrung zu sammeln.
Demnach sei der Freistaat bereits mit der Vereinigung der sächsischen Wirtschaft (VSW) und den Handwerkskammern über mögliche Lösungsansätze im Gespräch. Erst vor kurzem hatte das sächsische Kultusministerium beklagt, dass Sachsens Schulen aufgrund des Lehrermangels von massiven Unterrichtsausfällen betroffen seien. Einem Bericht zufolge seien im ersten Halbjahr des aktuellen Schuljahres 8,4 Prozent der Unterrichtsstunden an allgemein- und berufsbildenden Schulen ausgefallen. Hiervon betroffene Schüler, könnten ebenfalls von derartigen Projekten profitieren, so Kretschmer. Eine Idee, die auch Siemens Energy begrüßen würde.
Spontane Unterrichtsausfälle müssten Kretschmer zufolge unbedingt vermieden werden. "Das geht so nicht. Das muss strukturierter werden", sagte der Ministerpräsident. Die Regierung sei diesbezüglich mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Gespräch. Zudem arbeite Sachsen daran, Lehrer von den normalen Aufgaben der Bürokratie mit Assistenzkräften zu entlasten. Auch sogenannte Abminderungsstunden - also Stunden, die Lehrerinnen und Lehrer für bestimmte Sonderaufgaben erhalten - müssten reduziert werden. Eine weitere Maßnahme zur Reduzierung von Unterrichtsausfällen sei das Einbringen von Seiteneinsteigern.