
Kreml nennt westliche Reaktion auf Nawalnys Tod "widerwärtig"
n-tv
Der Tod Nawalnys sorgt im Westen für Entsetzen und scharfe Kritik an Russlands Präsident Putin. Dieser, so die fast einhellige Meinung, habe den Oppositionellen auf dem Gewissen. Der Kreml verbittet sich die Empörung - und will angeblich nicht wissen, was mit Nawalnys Leiche passiert.
Die russische Regierung hat die Empörung vieler westlicher Staaten über den plötzlichen Tod Nawalnys als abstoßend bezeichnet. "Wir halten es für absolut inakzeptabel, solche, nun ja, offen gesagt widerwärtigen Erklärungen abzugeben", sagte Regierungs-Sprecher Dmitri Peskow. Die Kritik werde Präsident Wladimir Putin aber nichts anhaben können: "Diese Äußerungen können unserem Staatsoberhaupt natürlich keinen Schaden zufügen."
Peskow wies die Schuldzuweisungen Richtung Putin aus dem Westen zurück. Es handele sich um "offen dreiste Äußerungen", die absolut unpassend seien für staatliche Vertreter. Auch russische Menschenrechtler hatten Putin Mord vorgeworfen. Nach Behördengaben war Nawalny am Freitag in dem Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" gestorben. Demnach brach der körperlich geschwächte Nawalny nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft bei einem Hofgang in dem Lager nördlich des Polarkreises bei eisigen Temperaturen zusammen.
Die Untersuchung der Umstände des Todes des russischen Oppositionellen im Straflager läuft nach Kremlangaben noch immer. "Bisher wurden die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht veröffentlicht und sind entsprechend auch nicht bekannt", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Nawalnys Team wirft dem Kreml wie bei dem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok 2020 Lügen und Hinhaltetaktik vor, um die Hintergründe des Todes zu verschleiern.
