Kreis Karlsruhe trauert um israelischen Bürgermeister
n-tv
Karlsruhe (dpa/lsw) - Bestürzt hat der Kreis Karlsruhe auf den Tod des Bürgermeisters der Region Sha‘ar HaNegev reagiert, der bei einem Angriff der Hamas auf Israel ums Leben gekommen ist. Landrat Christoph Schnaudigel sprach der Regionalverwaltung und der Familie von Ofir Libstein das Mitgefühl aus und würdigte die Verdienste von Libstein, der seit 2018 erster Ansprechpartner der Partnerschaft zwischen dem Landkreis Karlsruhe und der Region Sha‘ar HaNegev war. "Unter Ofir Libstein haben sich unsere partnerschaftlichen Beziehungen weiter vertieft. Er war den Menschen zugewandt und seine offene und unkomplizierte Art beeindruckte", schrieb Schnaudigel in einer Mitteilung vom Sonntag.
Besondere Sorge gelte auch elf Berufsschülerinnen und -schülern, alle im Alter von 16 bis 19 Jahren, die sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel aufhalten. Ein Krisenstab sei am Samstagmorgen einberufen worden. Verbindungen zu den Verantwortlichen der Regionalverwaltung in Sha’ar HaNegev und zur Gruppe gebe es. "Es stellte sich heraus, dass sich die Schüler und Betreuer nicht an Orten aufhalten, die überfallen wurden und wohlauf sind."
Die Gruppe sei am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Der Krisenstab versuche den Rückflug zu organisieren, um - falls möglich - die Schüleraustauschgruppe vorzeitig heimkehren zu lassen. Der ursprüngliche Rückflug war für Mittwoch geplant. "Nachdem momentan kein regulärer Flugverkehr stattfindet, steht ein Termin aber noch nicht fest", sagte Schnaudigel.
In Andenken an Libstein und in Solidarität mit Israel werde am Montag vor den Dienstgebäuden des Landratsamts in Karlsruhe und der Außenstelle Bruchsal die israelische Flagge gesetzt.