Krawall mit Krawumm
Süddeutsche Zeitung
Das Spitzenspiel bietet alle Zutaten eines echten Klassikers, in dessen Mittelpunkt Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer stehen. Der zeigt Haltung, als es darum geht, sein umstrittenes Werk zu rechtfertigen.
Auch lange nach Spielschluss waren viele Dortmunder Zuschauer bereit, ihr Bestes zu geben. Sie opferten das kostbare Bier in ihren Bechern, um den Gästen aus München und vor allem dem Schiedsrichter Felix Zwayer ihre Verachtung anzuzeigen, wobei die zornigen BVB-Fans den Spielleiter wahrscheinlich ohnehin für ein Mitglied der Bayern-Partei hielten. Dortmunds Trainer Marco Rose sah es ja ähnlich: "Herr Zwayer" dürfe gern wiederkommen und auch das nächste Spitzenspiel verpfeifen, sagte Rose mit ätzendem Sarkasmus und kämpferischer Attitüde: "Er kann uns noch ein paar Steine und Stöcke in den Weg werfen. Wir machen weiter!" Er selbst gab dazu das beste Beispiel: Weil der Coach nicht aufhören wollte, gegen den Elfmeter zu protestieren, der die Bayern zum 3:2-Sieger machte, hatte Zwayer den schon gelbverwarnten Rose auf die Tribüne geschickt. Nun wütete Rose halt in der Pressekonferenz weiter.