Kranunfall und Millionenforderung beschäftigen Landgericht
n-tv
Im Januar 2020 sollen zwei riesige Kräne im Rostocker Überseehafen verladen werden. Doch etwas läuft schief und die neuen Maschinen rutschen vom Schiff ins Hafenbecken. Nun geht der Fall vor Gericht.
Rostock (dpa/mv) - Der Verladeunfall im Hafenbecken B des Rostocker Überseehafens sorgte 2020 für Schlagzeilen. Zwei nagelneue jeweils 400 Tonnen schwere Hafenmobilkräne rutschen vom Schiff ins Wasser. Zwei Arbeiter wurden leicht verletzt und der Sachschaden war hoch. Rund drei Jahren nach dem Unfall treffen sich Versicherer und Verlader am heutigen Donnerstag (13.30 Uhr) vor Gericht, um die Chancen für eine gütliche Einigung auszuloten.
Es geht um viel Geld: Die Schadenersatzforderung liegt bei 7,5 Millionen Euro. Bei der Güteverhandlung soll das Gericht "in jeder Lage des Verfahrens auf eine gütliche Beilegung des Rechtsstreits oder einzelner Streitpunkte bedacht sein", heißt es in der Zivilprozessordnung. Für eine gütliche Verständigung müssen aber beide Parteien mitspielen. Klägerin ist der alleinige Sach- und Schadensversicherer der Liebherr GmbH. Die Klage richtet sich nach Angaben des Rostocker Landgerichts gegen ein Hafenumschlagsunternehmen. Schon einmal war der Termin für die Güteverhandlung verschoben worden.
Die beiden Kräne des Typs LHM 550 waren am 31. Januar 2020 beim Verladen auf das unter niederländischer Flagge fahrende Schwergutschiff "Jumbo Vision" in das Hafenbecken gefallen. Nach damaligen Angaben des Kranherstellers Liebherr-MCCtec Rostock kosteten die Kräne drei bis fünf Millionen Euro.