Krankenkasse: Ältere Menschen zunehmend alkoholkrank
n-tv
Saarbrücken (dpa/lrs) - Ältere Menschen im Saarland sind nach Daten der Barmer Krankenkasse zunehmend von Alkoholerkrankungen betroffen. Von 2016 bis 2020 ist der Anteil der über 60-Jährigen mit einer diagnostizierten Sucht um acht Prozent gestiegen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Analyse der Krankenkasse hervorgeht. Ohnehin gelte diese Altersgruppe als anfälliger für Alkoholsucht. Im Jahr 2020 haben demnach etwa 2,55 Prozent der 60- bis 69-Jährigen an einer Alkoholkrankheit gelitten. Dies seien mehr als sechs Mal so viele als bei den 20- bis 29-Jährigen (0,4 Prozent). Landesweit sind laut der Krankenkasse etwa 12.000 Saarländerinnen und Saarländer alkoholsüchtig.
Besonders bei älteren Menschen könne der Alkohol schneller zu körperlichen Schäden führen, warnte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. "Viele ältere Menschen nehmen eine Reihe von Medikamenten ein, was in Kombination mit Alkohol zu teils gefährlichen Wechselwirkungen führen kann." Zudem würde eine Entwöhnungstherapie bei älteren Menschen länger dauern. Bei einem Verdacht auf Alkoholsucht könne man sich Rat beim Arzt, einer Suchtberatung oder Selbsthilfegruppe holen, sagte Kleis.