Krankenhausgesellschaft: Nah dran an planbaren OP-Absagen
n-tv
Halle (dpa/sa) - In Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Überlegungen, planbare Operationen komplett abzusagen. Grund sei die angespannte Corona-Lage. "Die Überlegungen sind nah dran, alles, was sich halbwegs schieben lässt, abzusagen", sagte ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft am Dienstag. "Alles, was ein Notfall und dringlich ist, muss und wird behandelt werden", betonte er. Wer einen Schlaganfall, Herzinfarkt, Unfall oder andere schwere Erkrankungen habe, werde selbstverständlich weiterhin versorgt. Dies gelte ebenso für die Behandlung von Krebspatienten.
Die Berliner Charité-Universitätsmedizin hatte ab Dienstag alle planbaren Eingriffe abgesagt. Die steigende Zahl von Covid-19-Patientinnen und Patienten mache diesen Schritt nötig, teilte ein Sprecher mit. Ziel sei es, Mitarbeiter wieder vermehrt auf Covid-19-Stationen einzusetzen. Notfälle würden weiter behandelt und auch dringliche Eingriffe vorgenommen.
Der stellvertretende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg, Thomas Hachenberg, erklärte, bislang mussten planbare Operationen an der Universitätsmedizin Magdeburg nicht verschoben werden. "Es gibt zwar immer wieder Engpässe auf den Intensivstationen im Nicht-Covid-19-Bereich, aber wir können insbesondere Operationen bei Krebserkrankungen oder Herzoperationen weiterhin durchführen. Wenn sich natürlich die Situation bei Covid-19-Patienten in Sachsen-Anhalt verschärft, wird man neu entscheiden müssen."