Krankenhaus weist Frau mit Wehen ab: Baby kommt im Auto zur Welt
RTL
Lauren Banks aus North Carolina musste ihren Sohn auf dem Parkplatz entbinden. Weil das Krankenhaus sie trotz Wehen nach Hause schickte.
Lauren und Steve Banks aus New Bern in North Carolina sind am 23. März zum zweiten Mal Eltern geworden. Die Geburt ihres Sohnes verlief allerdings völlig anders als geplant. Denn statt im Kreißssal zu entbinden, musste Lauren ihr Baby auf dem Vordersitz ihres Autos zur Welt bringen – weil das Krankenhaus sie trotz starker Wehen nach Hause geschickt hatte.
Lauren Banks bekam eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin Wehen. Ihr Mann fuhr sie zum "Carolina East Medical Center" in New Bern. Da ihr Muttermund sich allerdings erst vier Zentimeter geöffnet hatte, schickte der verantwortliche Arzt Lauren wieder weg. Lauren erzählte dem "Raleigh News & Observer", dass ihr gesagt wurde, das Krankenhaus sei voll und sie könne erst stationär aufgenommen werden, wenn sie aktive Wehen habe - und das sei erst bei fünf Zentimetern der Fall.
"Er sagte, es täte ihm leid, dass ich Schmerzen habe, aber es gäbe keinen medizinischen Grund, mich zu behalten. Zu diesem Zeitpunkt heulte ich mir auf allen Vieren auf dem Bett die Augen aus. Wenn das keine Wehen waren, dann lag ich vermutlich im Sterben", erinnert sich Lauren mit Galgenhumor an das Gespräch mit dem Arzt.
Ihr Mann Steve fuhr sie trotz Schmerzen wieder nach Hause. Doch kaum dort angekommen, war Lauren klar: Das Baby will auf die Welt. Das Paar setzte sich wieder ins Auto und steuerte ein anderes Krankenhaus an.
Doch bis dahin schafften sie es nicht. Laurens Fruchtblase war bereits geplatzt. Steve hielt den den Wagen auf dem Parkplatz eines Geschäfts und rief den Notruf. Dann ging alles ganz schnell. "Ich sah zu, wie meine Frau meinen Sohn auf dem Parkplatz zur Welt brachte", erklärte er gegenüber WITN. Der Kleine war "lila und macht nicht viel Lärm", was seine Eltern in große Sorge versetzte. Glücklicherweise trafen die Sanitäter schnell ein "Ich bin sicher, dass sie einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass alles so reibungslos verlief und es keine Komplikationen gab. Ich kann ihnen nicht genug danken", so der frisch gebackene Vater.
Die Rettungssanitäter brachten Lauren dann ausgerechnet in das Krankenhaus zurück, von dem sie vorher abgewiesen worden war. "Als wir dort ankamen, sah mich eine der Krankenschwestern an, als hätte sie einen Geist gesehen", erinnert sie sich.
Ein Sprecher der Klinik erklärte gegenüber "McClatchy News", dass man sich aufgrund der Datenschutzgesetze für Patienten nicht zu dem Fall äußern könne, aber die Geschichte dementiere: "Carolina East hat niemanden aus dem Krankenhaus abgewiesen und würde dies auch nie tun." Allerdings sei es tatsächlich so, dass bestimmte Schwangerschaftskriterien erfüllt sein müssen, bevor eine Schwangere aufgenommen werden könne. "Leider entsprechen Babys nicht immer den Erwartungen", so das Krankenhaus. "Das Baby der Banks hatte sicherlich einen unerwarteten Auftritt, aber wir sind so glücklich, dass er gesund und wertvoll ist und wünschen der Familie alles Gute."
Die Banks finden allerdings, dass ihr kleiner Truett, wie sie ihren Sohn genannt haben, "etwas Besseres verdient hat als das, was es bekommen hat". Sie erwartet eine Entschuldigung der Klinik und die Übernahme der Arztrechnungen. (csp)