
Kosten für Wohnungsbau steigen weiter
n-tv
Der Preisanstieg im Wohnungsbau hat sich im zweiten Quartal abgeschwächt. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude stiegen im Mai um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Das IFO-Institut erwartet trotzdem noch einen starken Rückgang im Wohnungsbau.
Der Anstieg der Preise für den Bau neuer Wohnhäuser in Deutschland hat sich verlangsamt. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich im Mai um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt zu seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Im vergangenen Februar hatte es noch einen Zuwachs von 15,1 Prozent gegeben. Von Februar auf Mai erhöhten sich die Baupreise um 0,8 Prozent.
Das IFO-Institut erwartet auch wegen stark gestiegener Kosten einen starken Rückgang im Wohnungsbau. In diesem Jahr dürften lediglich rund 245.000 und 2024 sogar nur 210.000 Wohnungen in neuen Gebäuden fertiggestellt werden, prognostizieren die Münchner Forscher. 2025 dürften es - zusammen mit den übrigen Fertigstellungen - lediglich etwa 200.000 Wohneinheiten sein. Das wäre nur halb so viel, wie von der Bundesregierung als Ziel ausgegeben. "Der wichtigste Grund für den Rückgang ist die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und der Bauleistungen", sagte IFO-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. "Gleichzeitig hat der Bund die Neubauförderung drastisch zurückgefahren und die Standards für den Neubau Anfang 2023 abermals verschärft."
Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten im Mai 5,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Betonarbeiten verteuerten sich dabei um 2,8 Prozent. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 7,4 Prozent an. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich um 10,8 Prozent, für Erdarbeiten um 9,4 Prozent. Zimmer- und Holzbauarbeiten verbilligten sich dagegen um 2,7 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 11,7 Prozent zu, die für Heiz- und zentrale Wassererwärmungsanlagen um 14,9 Prozent.