Kopie von: Berichte: Marina Owssjannikowa steht nach TV-Protest vor Gericht
RTL
Nach ihrem mutigen Protest im russischen Staatsfernsehen soll Marina Owssjannikowa bereits vor Gericht stehen.
Nach ihrem mutigen Protest im russischen Staatsfernsehen soll Marina Owssjannikowa bereits vor Gericht stehen. Ein Journalisten-Foto auf Twitter zeigt die Aktivistin, die für den russischen "Kanal Eins" arbeitet, neben dem Menschenrechts-Anwalt Anton Gashinsky. RTL-Recherchen bestätigen die Echtheit des Fotos. Das Selfie wurde auch auf dem Instagram-Kanal von Owssjannikowa gepostet.
Wie die russische "Neue Zeitung" auf Telegram schreibt, soll Owssjannikowa nach ihrem Anti-Kriegs-Protest nicht nach dem neuen Mediengesetz angeklagt sein, sondern wegen einer Ordnungswidrigkeit vor Gericht stehen.
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Das Foto von Redakteurin Marina Owssjannikowa kursiert seit Dienstagnachmittag vor allem auf Telegram. Einem Bericht der russischen "Neuen Zeitung" nach habe das Moskauer Untersuchungskomitee zwar ein Verfahren gegen die Journalistin eingeleitet, allerdings sei dies noch kein strafrechtliches Verfahren.
Das Foto zeigt Owssjannikowa zusammen mit dem belarussischen Menschenrechtsanwalt Anton Gashinsky. Diesem wurde die Anwaltslizenz in Belarus entzogen und ist seitdem in Russland als Anwalt im Einsatz. Laut dem Artikel prüfe das Gericht nun ob Owssjannikowa mit ihrer mutigen Protestaktion im Fernsehen eine Ordnungswidrigkeit – nämlich die "Organisation einer nicht genehmigten öffentlichen Veranstaltung" – begangen hat.
Der zweifachen Mutter könnte allerdings auch nach einem anderen Gesetz angeklagt werden. Nach einem neuen Gesetz droht Jedem, der das Ansehen der russischen Soldaten beschmutzt, eine lange Haftstrafe mit bis zu 15 Jahren Gefängnis. Weiterhin ist es verboten, Russlands Invasion in die Ukraine als "Krieg" zu betiteln.
Auch auf dem Foto im Gericht trägt Owssjannikowa ihre Kette in den Farben der ukrainischen und der russischen Flaggen, die miteinander verbunden sind. "Die Kette um meinen Hals ist ein Symbol dafür, dass Russland diesen Mord am Brudervolk sofort stoppen muss," erklärt die Journalistin in einer Videobotschaft vor ihrer Protestaktion. (khe/swi)
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