Konzerne verkaufen Wohnungen an die Stadt
ZDF
Die Mieten in Berlin steigen und steigen. Nun will die Stadt mit Wohnungskäufen gegensteuern. Ein spektakuläres Geschäft, kurz vor der Wahl.
Nach monatelangen Verhandlungen ist ein milliardenschweres Geschäft zur Kommunalisierung von Wohnungen in Berlin unter Dach und Fach. Drei landeseigene Gesellschaften kaufen den Konzernen Vonovia und Deutsche Wohnen 14.750 Wohnungen sowie 450 Gewerbeeinheiten ab und zahlen dafür 2,46 Milliarden Euro. Das gaben alle Beteiligten am Freitag bekannt.
Das Geschäft eine Woche vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus gilt als größtes dieser Art seit langem in der Hauptstadt. Ursprünglich hatten die Unternehmen dem Land bis zu 20.000 Wohnungen angeboten. Die rot-rot-grüne Landesregierung verfolgt das Ziel, durch Neubau und Ankäufe den kommunalen Wohnungsbestand zu erweitern. Sie hofft so, mehr Einfluss auf den angespannten Wohnungsmarkt zu haben und den Anstieg der Mieten bremsen zu können.
"Der Wohnungsankauf steht exemplarisch für ein soziales Berlin", sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). Die schätzungsweise gut 30.000 betroffenen Mieterinnen und Mieter hätten nun Sicherheit, "dass ihre Wohnungen dauerhaft im preisgünstigen Segment liegen werden". Die Chefs von Vonovia und Deutsche Wohnen, Rolf Buch und Michael Zahn, zeigten sich ebenso zufrieden mit dem Deal, der viele Gewinner und keine Verlierer kenne.