Konjunktur-Enttäuschung drückt Dow Jones ins Minus
n-tv
An der Wall Street vergeht ein volatiler Tag. Überall Schwankungen, vor allem die großen Indizes zeigen sich uneinheitlich. Und während die Kurse für den ein oder anderen Drehwurm sorgen, erlebt die Gamestop-Aktie wieder einen Höhenflug.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten haben der Wall Street am Montag zugesetzt. Die wichtigsten Indizes zeigten sich uneinheitlich: Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel um 0,3 Prozent auf 38.571 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 5283 Zählern. Der technologielastige Nasdaq legte dagegen 0,6 Prozent auf 16.829 Zähler zu. "Nach dem kraftvollen Schluss vom Freitag ist etwas die Luft raus", sagte Analyst Bret Kenwell vom Online-Broker eToro. "Wenn man dann noch die Meme-Aktien und die Technik-Panne hinzufügt, ist es kein Wunder, dass die Märkte heute hin- und herschwanken."
Wegen eines Computerfehlers waren die Aktien einiger Unternehmen zeitweise um etwa 99 Prozent abgestürzt. Nach Angaben der Intercontinental Exchance, die die New Yorker Börse betreibt, wurden das Problem aber rasch behoben und die fehlerhaften Kursentwicklungen korrigiert. Unabhängig davon meldete sich Gamestop mit einem Kurssprung von zeitweise knapp 73 Prozent in den Schlagzeilen zurück. Zuvor hatte der US-Bürger Keith Gill, der unter dem Namen "Roaring Kitty" bekannt ist, auf der Online-Plattform Reddit seine 116 Millionen Dollar schwere Wette auf Kursgewinne des Videospiele-Händlers öffentlich gemacht.
Gill war eine zentrale Figur bei den Kurskapriolen sogenannter Meme-Aktien von 2021. Damals hatten sich Kleinanleger in einschlägigen Internet-Foren gegenseitig zum Kauf ermuntert und großen Hedgefonds, die auf Kursverluste gesetzt hatten, teilweise milliardenschwere Verluste zugefügt. Am Ende lag das Plus bei 21 Prozent. Kopfzerbrechen bereitete Börsianern der überraschende Rückgang des Barometers für die Stimmung der US-Einkaufsmanager auf 48,7 Punkte. Dies signalisierte einen wirtschaftlichen Abschwung. Die Bauausgaben sanken ebenfalls.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."