
Konflikt zwischen Maduros Regierung und Opposition: Neuer Anlauf für Venezuela
Frankfurter Rundschau
Die Verhandlungen finden diesmal in Mexiko statt. Vor allem die Gegner:innen Maduros hoffen auf die USA und die EU.
Neuer Ort, neues Glück? Andere Unterhändler:innen, andere Ergebnisse? In Mexiko beginnen heute erneut Verhandlungen zwischen Venezuelas Regierung und der Opposition, um die seit Jahren festgefahrene politische Pattsituation im Land zu lösen. Die Vorbehalte auf beiden Seiten sind gigantisch, denn vorherige Gespräche in Barbados, der Dominikanischen Republik und vermittelt durch den Vatikan blieben in den vergangenen Jahren ergebnislos. Zumeist platzten sie schon nach kurzer Zeit. Vor allem weil die Regierung um Präsident Nicolás Maduro nicht bereit war, sich auch nur ein Stück zu bewegen. Und die Opposition zerfleischte sich gerne selbst, anstatt sich mit der Regierung zu beschäftigen. Die Vorzeichen stehen diesmal anders. Die linksnationalistische Regierung ist wirtschaftlich am Ende, Venezuela fördert immer weniger Öl und ist international isoliert. Die Sanktionen lassen den Machthabern in Caracas kaum noch Luft zum Atmen. Vor allem deshalb wohl willigten die Chavist:innen in einen Vorschlag von Oppositionsführer Juan Guaidó ein, jetzt wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Gegnerinnen und Gegner der Linksnationalist:innen haben ihrerseits erkannt, dass sie mit ihrer harten Strategie und ihren Maximalforderungen nach Abtritt des Autokraten gegen die Wand gefahren sind. Maduro sitzt fester im Sattel als zuvor. Der Schriftsteller Alberto Barrera Tyzka hält die Rückkehr an den Verhandlungstisch für die einzig mögliche Chance auf einen Ausweg. „Beide Seiten sind mit ihren Alles-oder-Nichts-Strategien gescheitert.“ Die Verhandlungen müssten sich darauf konzentrieren, Verbesserungen und Erleichterungen für die Bevölkerung zu vereinbaren. „Die Menschen in Venezuela sind von beiden Seiten dermaßen desillusioniert, dass sie sich von den Gesprächen nichts erwarten“, betont Barrera Tyzka. Die Venezolaner:innen konzentrierten sich vielmehr darauf, das tägliche Überleben zu sichern.More Related News