Kommunen zu Ganztag an Grundschule: Zweifel an Finanzierung
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern bezweifeln, dass die voraussichtlich 100 Millionen Euro von Bund und Land zur Verwirklichung des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder ab 2026 ausreichen. Er glaube nicht, dass die zu erwartenden Baukosten-Steigerungen eingepreist seien, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages MV, Thomas Deiters, am Mittwoch. Eine Beteiligung des Bundes an den Gesamtkosten wäre aus seiner Sicht besser gewesen. Obwohl die Kommunen den Rechtsanspruch umsetzen müssten, hätten sie nicht mit am Verhandlungstisch gesessen, kritisierte Deiters.
Geschäftsführer Andreas Wellmann sieht zudem das Land in der Pflicht, die Ausbildung für die benötigten Erzieherinnen und Erzieher umgehend massiv auszuweiten. "Die Personalkapazitäten werden in den nächsten Jahren durch den demografischen Wandel ohne gezielte Gegenmaßnahmen nicht zu- sondern spürbar abnehmen", erklärte er. Nach Worten von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist die Ganztagsbetreuung von Grundschülern in Mecklenburg-Vorpommern schon weitgehend Wirklichkeit. Von den Erstklässlern besuchen demnach 96 Prozent den Hort und haben damit eine Ganztagsbetreuung. Über die gesamte Grundschule hinweg seien es 72 Prozent, hatte Schwesig am Dienstag gesagt. Mit Blick auf steigende Kinderzahlen sollen trotzdem weitere Plätze gebaut werden. Der Bundestag hatte am Dienstag den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab 2026 beschlossen.More Related News