
Kommunen brauchen "Atempause" bei Aufnahme von Ukrainern
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Einige Kommunen stoßen laut Niedersächsischem Städtetag (NST) bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine mittlerweile an ihre Grenzen. Einen Zuzugstopp lehne er zwar ab, sagte NST-Präsident Frank Klingebiel in einem Interview des Politikjournals "Rundblick" (Freitag). "Aber viele Städte und Kreise, die bisher besonders häufig angesteuert wurden, brauchen eine Atempause bei der Aufnahme." Besonders betroffen seien davon Braunschweig, Osnabrück und Hannover. "Das liegt auch daran, dass viele Flüchtlinge zuerst die Großstädte ansteuern", sagte Klingebiel.
Der CDU-Politiker betonte, dass es die geforderte Atempause jedoch nur geben könne, "wenn auf EU-Ebene ein Szenario entworfen wird, wie angemessen und regional verteilt auf einen womöglich wachsenden Strom von Kriegsflüchtlingen reagiert werden soll". Derzeit sind rund 110.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Niedersachsen erfasst.
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte nach dem bundesweiten Flüchtlingsgipfel am Donnerstag gesagt: "Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr weiter eine hohe Anzahl von Menschen nach Deutschland kommen wird - aus der Ukraine, aber vor allem aus anderen Ländern." Aktuell sei insbesondere ein starker Zuzug aus der Türkei zu verzeichnen. Im türkisch-syrischen Grenzgebiet verursachte ein schweres Erdbeben gravierende Schäden vielen Städten.
