Kommt die Impfung gegen Affenpocken?
n-tv
Großbritannien impft bereits, Deutschland wägt noch ab: Affenpocken breiten sich in vielen europäischen Ländern immer weiter aus. Zwar bestünde kein Grund zur Panik, betonen Experten. Infektionsherde einzudämmen hat dennoch höchste Priorität. Ist eine Pockenimpfung die Lösung?
Das Affenpockenvirus breitet sich in Europa weiter aus. In Deutschland gibt es inzwischen vier bestätigte Infektions- und Erkrankungsfälle - einen in München und drei in Berlin, heißt es in einem Bericht für den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Proben weiterer Verdachtsfälle müssten noch untersucht werden. Großbritannien, wo die ersten europäischen Fälle bekannt geworden sind, meldet derweil rund zwei Dutzend Infektionen. Das Königreich setzt daher auf Impfungen gegen die Affenpocken. Doch für wen ist eine solche Spritze sinnvoll? Und wird sie in Deutschland auch kommen?
Für die laufenden Impfungen werde im Königreich ein Vakzin der "dritten Generation" gegen die als ausgestorben geltende Pockenkrankheit beim Menschen verwendet, sagt die Chefin der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA, Susan Hopkins. Experten gehen davon aus, dass die Impfung gegen echte Pocken auch vor Affenpocken schützt, da sich die beiden Viren sehr ähnlich sind. Beobachtungsstudien fanden heraus, dass die Pockenimpfung dabei eine Wirksamkeit von mindestens 85 Prozent gegen Affenpocken hat.
Eine großflächige Impfkampagne werde es jedoch nicht geben, betont Hopkins. "Wir verwenden das bei Personen, die ein hohes Risiko haben, Symptome zu entwickeln, und wir verwenden es früh, besonders innerhalb von vier oder fünf Tagen", so die Behördenchefin.