Komet Leonard bald mit bloßem Auge zu sehen? Hoffnung auf das Himmelsspektakel
Frankfurter Rundschau
Astronomie-Highlight im Winter: Der Komet Leonard (C/2021 A1) könnte im November und Dezember mit bloßem Auge sichtbar sein. Was Sie dazu wissen müssen.
Frankfurt – Ein Komet, der mit bloßem Auge am Himmel zu sehen ist, kommt nicht oft vor. In den vergangenen Jahren gab es nur einen Kometen, der halbwegs in diese Kategorie fällt: Komet Neowise (C/2020 F3) war im Sommer 2020 für einige Zeit und bei sehr dunklem Himmel mit bloßem Auge zu sehen. Doch schon bald könnte es einen Nachfolger geben: Komet Leonard (C/2021 A1) wird derzeit von Astronom:innen genau beobachtet – er hat das Potenzial, hell genug zu werden. Doch zu früh sollte man sich nicht freuen – denn das Verhalten von Kometen ist sehr schwer einzuschätzen.
Komet Leonard war der erste Komet, der im Jahr 2021 entdeckt wurde: Am 3. Januar 2021 wurde er vom Astronomen Greg J. Leonard am Mount Lemmon Observatory in Tucson, Arizona, erstmals gesichtet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet etwa 750 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 3. Januar 2022 wird seine Flugbahn die größte Nähe zur Sonne, das sogenannte Perihel, erreichen. Leonard ist dann noch etwa 92,2 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Seine größte Annäherung an die Erde hat er bereits vorher: Die US-Raumfahrtorganisation Nasa schätzt, dass Komet Leonard am 12. Dezember 2021 gegen 14.54 Uhr deutscher Zeit der Erde am nächsten kommt – in einer sicheren Entfernung von knapp 35 Millionen Kilometern.
Wie hell der Komet Leonard im November und Dezember 2021 werden wird, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Schätzungen gehen dem Portal „EarthSky“ zufolge von einer Helligkeit zwischen Magnitude 5 und 2,6 aus. Je niedriger dieser Wert ist, desto heller ist das Objekt zu sehen. Doch das Verhalten von Kometen gilt generell als unberechenbar, was es sehr schwer macht, vorherzusagen, wie sich die Helligkeit von Komet Leonard entwickeln wird. Der Komet Atlas galt beispielsweise 2020 als Hoffnungsträger – und zerbrach, bevor er eine Show am Himmel abliefern konnte. Ähnlich ging es Komet Ison im Jahr 2013, der bei seiner größten Annäherung an die Sonne zerbrach.