Komasaufen wird seltener: Weniger Alkoholvergiftungen
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Während der Corona-Pandemie sank die Zahl der jungen Bayern, die mit Alkoholvergiftung in eine Klinik mussten, deutlich. Dieser erfreuliche Trend setzt sich weiter fort. Dennoch sind Experten besorgt.
München (dpa/lby) - Die Zahl der Kinder und Jugendlichen aus Bayern, die wegen einer Alkoholvergiftung in einer Klinik behandelt werden mussten, war 2022 so niedrig wie lange nicht: Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren lag sie unter 2000. Exakt 1985 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 19 Jahren kamen nach den jüngsten Daten aus dem Jahr 2022 mit zu hohen Promillewerten in Krankenhäuser. Das sind rund vier Prozent weniger als 2021, wie die Krankenkasse DAK Bayern unter Berufung auf Daten des Statistischen Landesamtes mitteilte. Damit hält der rückläufige Trend weiter an.
Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2000 war die Zahl der jungen Komasäufer im Freistaat bis 2011 kontinuierlich gestiegen. 2012 kam die Trendwende. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 gab es dann einen signifikanten Rückgang. Experten führten dies darauf zurück, dass der Nachwuchs wegen der Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Maßnahmen seltener soziale Anlässe zu exzessivem Trinken hatte. Die rückläufige Entwicklung setzte sich auch 2021 und 2022 fort.
Möglicherweise hätten die Jugendlichen in der Pandemie "einen anderen Umgang mit Alkohol erprobt und diese Gewohnheiten beibehalten", erläuterte eine Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Zur Einordnung: In Bayern wurden vor der Pandemie im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 mit knapp 4050 Fällen jeweils in etwa doppelt so viele junge Alkoholpatienten behandelt wie zuletzt.