Kolumbiens Streitkräfte töten Guerillakämpfer
DW
Der Einsatz der Armee fand nicht weit vom Nachbarland Venezuela statt. Dessen Staatschef wird beschuldigt, illegalen Gruppen Schutz zu gewähren.
Bei einem Einsatz nahe der Grenze zu Venezuela haben kolumbianische Streitkräfte mindestens 23 abtrünnige Mitglieder der aufgelösten Rebellenorganisation FARC getötet. Unter ihnen seien die beiden Anführer alias "Arturo" und "Ernesto", deren Organisation im Department Arauca Verbrechen begehe, schrieb das kolumbianische Verteidigungsministerium auf Twitter. Fünf weitere Kriminelle seien festgenommen worden.
Der jahrzehntelange Kampf zwischen linken Guerillagruppen, dem kolumbianischen Staat und rechten Paramilitärs war Ende 2016 mit einem Friedensabkommen beendet worden. In der Folge wurden in dem südamerikanischen Land rund 7000 Angehörige der FARC entwaffnet. Die Rebellenorganisation wandelte sich in eine politische Partei um.
Ein Teil der FARC-Mitglieder verweigerte sich aber dem Abkommen und kämpft seither gegen andere Rebellen sowie Paramilitärs um die Vorherrschaft im Drogenhandel und im illegalen Bergbau. Die Armee geht verstärkt hiergegen vor. Verteidigungsminister Diego Molano machte Jorge Eliécer Jiménez alias "Arturo" unter anderem für "terroristische Attentate" und die Ermordung ehemaliger FARC-Mitstreiter verantwortlich.
Präsident Iván Duque beschuldigt den linksgerichteten venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro, illegalen bewaffneten Gruppen Freiraum und Schutz zu gewähren. Die beiden Länder hatten kurz nach Duques Amtsantritt im Jahr 2018 ihre diplomatischen Beziehungen beendet.
jj/pg (dpa, afp)