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Kolumbiens Ex-Präsident bittet um Verzeihung
DW
Der ehemalige kolumbianische Staatschef und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos hat sich für die Tötung Tausender Zivilisten entschuldigt.
Juan Manuel Santos sprach über seine Amtszeit als Verteidigungsminister in den Jahren 2006 bis 2009. "Das hätte nie passieren dürfen, das erkenne ich an und ich bitte um Vergebung, aus tiefster Seele, bei allen Müttern und ihren Familien, die Opfer dieses Grauens wurden", sagte Santos vor der sogenannten Wahrheitskommission. Von 2010 bis 2018 war Santos Präsident des südamerikanischen Landes. Das kolumbianische Militär hatte laut der Sonderjustiz für den Frieden (JEP) zwischen 2002 und 2008 mindestens 6402 Zivilisten getötet und als feindliche Guerillakämpfer ausgegeben, um Quoten zu erfüllen und dafür Prämien zu bekommen. Santos, der 2016 den Friedensnobelpreis erhalten hatte, sagte, der Druck, beim Feind Verluste zu produzieren, und die Belohnungen dafür seien zweifelsohne die Anreize für die Tötungen gewesen. Von systemischen Tötungen wollte der Ex-Präsident allerdings nicht sprechen.More Related News